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Hermann Kurzke

Professor em. für Neuere deutsche Literaturgeschichte

Universität Mainz
Deutsches Institut
55099 Mainz


kurzke@uni-mainz.de

Hermann Kurzke (Jg. 1943) erlebte während seines Studiums der Germanistik und Theologie in München die »schwüle Stimmung vor den Studentenunruhen« und empfing einen Eindruck davon, was er auf keinen Fall wollte: »Das allermeiste erschien mir als Geschwätz.« In Würzburg (1966–1979) geriet er in die Studentenunruhen und ließ sich von der linken Theorie inspirieren. Von ihr konnte man lernen, sagt er, »Ideologiekritik zum Beispiel, auch heute noch eine wichtige Sache«. Erst in Mainz (ab 1980) fand er zu dem, was ihn intellektuell wirklich interessierte. In seinen wissenschaftlichen Studien beschäftigte er sich vor allem mit dem Leben und Werk Thomas Manns, den er als seinen wichtigsten »Lehrer« betrachtet. Zum katholischen Glauben steht er in einer tiefen inneren Spannung. Einerseits hält er die klassische Religionskritik des 19. Jahrhunderts »in wesentlichen Zügen für richtig«, andererseits sucht er aber weiter »nach einem Religionsverständnis, das dieser Kritik gewachsen ist«. »Religion«, sagt er, »ist Kultur und muss vielleicht gar nicht mehr sein.« Seine religiöse Kulturarbeit gilt den Themen Kirchenlied und Gesangbuch, »die ich nicht nur als Wissenschaftler faszinierend finde, sondern für die ich auch als homo religiosus einstehe«. Seine Mitarbeit am Evangelischen Gesangbuch sowie an dem gerade vorbereiteten katholischen Einheitsgesangbuch (»Gotteslob 2«) sieht er als kulturelle Dienstleistung. – Veröffentlichungen u. a.: Thomas Mann. Das Leben als Kunstwerk, München: C. H. Beck 1999; Geistliches Wunderhorn. Große deutsche Kirchenlieder, München: C. H. Beck 2001; Unglaubensgespräch. Vom Nutzen und Nachteil der Religion für das Leben, München: C. H. Beck 2005.

Hermann Kurzke in der FUGE:

Band 3, Der Staub Gottes

Beitrag:
Remythisierung. Eine Art Manifest