Fergus Kerr OP (Jg. 1931) ist ein katholischer Priester aus Schottland, der in Oxford, Edinburgh und St. Andrews seit Ende der 1960er Jahre Theologie und Philosophie lehrt und mit seinen Veröffentlichungen wichtige Beiträge zum Dialog zwischen Theologie und zeitgenössischer Philosophie geleistet hat. Nachdem er 1956 den Dominikanern der englischen Provinz beigetreten war, führte er die in Aberdeen begonnene Ausbildung in den Literaturwissenschaften mit philosophischen und theologischen Studien in Paris, München und Oxford fort. Prägende Figuren dieserZeit waren für ihn seine Lehrer Donald M. MacKinnon und Cornelius Ernst OP, aber auch eine dem Katholizismus zuneigende Gruppe analytischer Philosophen in Oxford, darunter Elizabeth Anscombe, Peter Geach und Michael Dummett. Kerr forschte in diesem Umfeld über Ludwig Wittgenstein und Thomas von Aquin, was sich in einflussreichen Publikationen niederschlug. Gleichzeitig diente er seinem Orden mehrmals als Prior und leitete das Oxforder College Blackfriars Hall. Seit 1995 verantwortet er als Herausgeber New Blackfriars, das monatlich erscheinende Journal der Dominikaner. Er lebt heute in der kleinen Dominikanergemeinschaft Edinburghs, wo er die Heilige Messe an der Universitätskirche liest. – Veröffentlichungen u. a.: Theology After Wittgenstein, Oxford: 1986; Immortal Longings, London 1997; After Aquinas, Oxford 2002; Contemplating Aquinas: On the Varieties of Interpretation, London 2007; »Work on Oneself«: Wittgenstein’s Philosophical Psychology, Arlington/VA 2008.

Fergus Gordon Kerr in der FUGE:

Band 9, Angesichts der Anfechtungen

Beitrag:
Warum nicht Dominikaner? Katholische Intellektualität zwischen Aberdeen und Oxford